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Starke Regelblutungen
PERIODE

Hilfe – meine Regelblutung ist zu stark

Eine heftige Regelblutung ist nicht nur beunruhigend und beschwerlich, sondern kann auf lange Sicht auch die Gesundheit beeinträchtigen. Hier erfahren Sie, welche Ursachen zu einer starken Periode führen können, welche Hilfe es dagegen gibt und wann Sie besser eine*n Frauenärzt*in aufsuchen sollten.
Kurz & Knapp: Starke Regelblutung
  • Von einer zu starken Regelblutung spricht man, wenn eine Frau während ihrer Periode regelmäßig mehr als 80 ml Blut verliert.
  • Hormonelle Veränderungen, gutartige Tumore oder eine Endometriose können Ursachen für eine zu starke Monatsblutung sein.
  • Eine zu starke Periode kann zu gesundheitlichen Folgen wie z. B. einer Blutarmut (Anämie) führen.
  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Ursachen einer starken Regelblutung auf die Spur zu kommen.
  • Für eine Behandlung kommen – je nach Ursache – hormonelle Präparate oder eine Operation in Betracht.
  • Einige Alltagstipps können dabei helfen, die Zeit der starken Blutungen besser zu überstehen.
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Ab wann bezeichnet man eine Regelblutung als stark?

Etwa 10 % aller Frauen haben eine zu starke Regelblutung (Hypermenorrhoe). Von einer verlängerten Blutung (Menorrhagie) spricht man, wenn die Periode mehr als 5 bis 7 Tage andauert. Beides tritt häufig zusammen auf. Eine zu starke Periode bedeutet, dass eine Frau regelmäßig mehr als 80 ml Blut verliert. Im Durchschnitt geht man von höchstens 60 ml Blutverlust aus. Inwieweit der Blutverlust als belastend empfunden wird, hängt von der allgemeinen körperlichen Verfassung ab. Er ist jedoch eindeutig zu stark, wenn der Alltag dadurch beeinträchtigt und der Körper geschwächt wird. Symptome für eine zu starke Regelblutung können sein¹:

  • Binde oder Tampon müssen häufig bereits nach 1 bis 2 Stunden gewechselt werden.
  • Die Frau fühlt sich während ihrer Periode müde und antriebslos.
  • Das Menstruationsblut enthält viele dicke Blutklumpen.
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Ursachen für eine starke Regelblutung

Manchmal ist die Periode schon von Beginn an eher stark – meistens nimmt die Blutung jedoch erst später zu. In den Wechseljahren kann sich die Blutung durch hormonelle Veränderungen verstärken. Die häufigste Ursache für eine starke Regelblutung ist jedoch, dass sich die Gebärmutter nicht richtig zusammenziehen kann. Das Zusammenziehen hilft beim Lockern der Schleimhaut, die ausgeschwemmt werden soll und sorgt auch dafür, dass die Blutung nicht zu lange anhält. Ein weiterer häufiger Grund für zu starke Monatsblutungen ist eine Endometriose, eine gutartige, jedoch oft schmerzhafte chronische Erkrankung. Bei einer Endometriose bildet die Gebärmutterschleimhaut Inseln, die sich außerhalb der Gebärmutter ansiedeln. Die Muskulatur der Gebärmutter kann durch gutartige Tumore wie Myome und Schleimhautpolypen daran gehindert werden, sich zusammenzuziehen. Auch eine zur Verhütung eingesetzte Spirale kann die Muskulatur behindern. Verwachsungen im Bereich der Gebärmutter sowie Entzündungen können starke Blutungen auslösen. Auch manche Medikamente wie z. B. Gerinnungshemmer können Schuld an einer zu starken Periode sein.²,³

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Hat eine starke Periode Folgen für die Gesundheit?

Wenn eine zu starke Monatsblutung ein länger andauernder Zustand ist, können sich gesundheitliche Folgen einstellen. Am häufigsten kommt es dadurch zu einer Blutarmut (Anämie), bedingt durch eine zu geringe Menge an roten Blutkörperchen durch den hohen Blutverlust. Symptome einer Anämie sind Blässe, kalte Hände und Füße, Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Davon zu unterscheiden – auch wenn die Symptome ähnlich sein können – ist die Eisenmangel-Anämie. Hier wird durch den regelmäßig zu starken Blutverlust ein Eisenmangel verursacht: Das über die Nahrung aufgenommene Eisen reicht dann nicht mehr aus, um die Eisenverluste auszugleichen. Ein Eisenmangel kommt sehr häufig vor: Etwa 20 % aller Frauen vor der Menopause leiden darunter³. Auch die Lebensqualität betroffener Frauen kann durch dauerhafte, zu starke Monatsblutungen gemindert sein. In ihren Freizeitaktivitäten sind sie häufig eingeschränkt. Manche Frauen befürchten beispielsweise, das Blut könnte sichtbare Spuren an ihrer Kleidung hinterlassen und möchten daher kaum das Haus verlassen. Außerdem müssen viele Frauen zum Wechseln von Binden, Tampons etc. mehrfach aufstehen, so dass eine durch die starke Blutung ohnehin schon verursachte Müdigkeit noch verstärkt werden kann.³

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Wie wird eine zu starke Periode diagnostiziert?

Als erstes wird der*die Ärzt*in versuchen einzuschätzen, wie hoch der Blutverlust während der Periode ist. Ein Tagebuch, in dem z. B. die Anzahl an Binden oder Tampons notiert wird, die während der Regelblutung pro Tag benötigt werden, kann dafür hilfreich sein. Danach folgt eine Untersuchung der Gebärmutter, um der Ursache für die starken Blutungen auf die Spur zu kommen. Die Gebärmutter wird dafür abgetastet und per Ultraschall genauer angeschaut, eventuell erfolgt auch ein Abstrich der Gebärmutterschleimhaut. Zweck dieser Untersuchungen ist es, beispielsweise Verwachsungen oder Myome festzustellen. Um eine Endometriose zu diagnostizieren, wird in der Regel eine Bauchspiegelung durchgeführt. Zusätzlich kann eine Blutuntersuchung Aufschluss geben. Im Blut lässt sich die Konzentration von Hormonen bestimmen, die für das Zusammenziehen der Gebärmutter zuständig sind und die den Zyklus steuern. Auch lässt sich so feststellen, ob eine Anämie besteht. In einem ausführlichen Gespräch fragt der*die Ärzt*in Fragen nach Krankheiten in der Familie, die Einnahme von Medikamenten sowie psychische Belastungen, um damit mögliche Ursachen weiter einzugrenzen. Nicht in jedem Fall einer starken Regelblutung lässt sich die Ursache allerdings eindeutig klären.¹,⁴

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Behandlungsmöglichkeiten einer starken Regelblutung

Es gibt sowohl medikamentöse als auch chirurgische Möglichkeiten zur Behandlung einer zu starken Monatsblutung³,⁵:

  • Entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente können teilweise auch Blutungen verringern. Sie eignen sich besonders für Frauen, die neben den starken Blutungen auch unter Schmerzen und Krämpfen leiden.
  • Wenn Störungen im Hormonhaushalt der Grund für die starken Blutungen sind, kann die Einnahme der „Pille“ eine gute Behandlungsmöglichkeit für Frauen sein, die nicht schwanger werden möchten.
  • Verwachsungen, Myome oder Polypen müssen meistens chirurgisch behandelt werden. Dabei wird die Gebärmutterschleimhaut oder im ungünstigsten Fall die Gebärmutter komplett entfernt. Eine Schwangerschaft ist danach in der Regel nicht mehr möglich.
  • Wenn eine Endometriose die Ursache der Beschwerden ist, kommt sowohl eine hormonelle als auch eine operative Behandlung in Frage.
  • Zur Behandlung einer Anämie können Eisenpräparate gegeben werden.
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Was bei einer starken Regelblutung im Alltag helfen kann

An Tagen mit besonders starker Blutung besteht zum Beispiel die Möglichkeit, Tampons oder eine Menstruationstasse mit Binden zu ergänzen. Auch können Hygieneartikel am Arbeitsplatz oder in der Handtasche aufbewahrt werden, damit sie im Notfall immer zur Hand sind. Während der Regelblutung besser dunklere Kleidung tragen – wenn einmal etwas Blut daneben gehen sollte, fällt das nicht so sehr auf wie bei heller Kleidung. In der Nacht kann zusätzlich eine Unterlage, zum Beispiel ein dickeres Handtuch verwendet werden, damit kein Blut auf das Laken oder die Matratze gelangt. Eine kalte Kompresse auf dem unteren Bereich des Bauches kann dazu beitragen, die Blutungen etwas zu lindern. Generell sollten betroffene Frauen es in dieser Zeit etwas ruhiger angehen lassen. Manchmal helfen Entspannungstechniken oder Yoga, die Periode etwas zu verkürzen oder zumindest Beschwerden zu lindern. Einige Frauen empfinden allerdings auch etwas mehr Bewegung oder Sport als hilfreich. Nahrungsmittel mit viel Eisen, wie Fleisch, Hülsenfrüchte oder Vollkornbrot können dabei helfen, einer Anämie vorzubeugen.¹,²

Bitte beachten Sie:

Die Inhalte dieses Artikels sollen allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.

Literaturangaben

  1. Gesundheitsinformation: Starke Regelblutung. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/starke-regelblutung.html; zuletzt aufgerufen am 11.08.2022.
  2. gesund.bund: Starke Regelblutung; Mai 2021. URL: https://gesund.bund.de/starke-regelblutung; zuletzt aufgerufen am 11.08.2022.
  3. sprechzimmer.ch: Starke Menstruation: Was bedeutet das? URL: https://www.sprechzimmer.ch/Fokus/Menstruation/Menstruation_stark/; zuletzt aufgerufen am 11.08.2022.
  4. zavamed: Starke Regelblutung; Januar 2019. URL: https://www.zavamed.com/de/starke-regelblutung.html; zuletzt aufgerufen am 12.08.2022.
  5. Frauenärzte im Netz: Endometriose; Dezember 2021. URL: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/endometriose/therapie/; zuletzt aufgerufen am 12.08.2022.