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Durchfall
DARM & VERDAUUNG

Durchfall: Das sollten Sie wissen

Von einem Durchfall wurde vermutlich jede*r schon einmal erwischt: Es gibt verschiedenste Ursachen für das unangenehme und lästige Leiden. Ganz wichtig ist jetzt, viel zu trinken! Was Sie sonst noch gegen Durchfall tun können und was dabei hilft, ihn zu vermeiden, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Kurz & Knapp: DURCHFALL
  • Von Durchfall spricht man, wenn innerhalb von 24 Stunden mindestens dreimal flüssiger oder breiiger Stuhl ausgeschieden wird.
  • Halten die Beschwerden länger als vier Wochen an, liegt ein chronischer Durchfall vor. Dieser kann zum Beispiel zu Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen führen.
  • Durchfall kann eine Vielzahl von Ursachen haben. Häufig liegen ihm bakterielle oder virale Infektionen zugrunde – infrage kommen aber auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Lebensmittelvergiftungen, veränderte Essgewohnheiten, Stress und einiges mehr.
  • Durchfall hat fast immer mit einer gestörten Darmflora zu tun.
  • Reisedurchfall ist ein häufiges Phänomen: Zur Vorbeugung sollten daher vor allem in tropischen Ländern bestimmte Hygieneregeln eingehalten werden.
  • Um den aus einem Durchfall folgenden Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen, ist es für Patienten*innen wichtig, viel zu trinken und Mineralsalze zuzuführen. Geeignet sind zum Beispiel Kräutertees mit ein wenig Zucker und Salzgebäck.
  • Hält ein Durchfall länger als drei Tage an, zeigen sich Blutbeimengungen oder Fieber über 38° C, sollte ein*e Ärzt*in aufgesucht werden.
  • Durchfall beugt man am besten mit einer ausgewogenen Ernährung und hygienischen Maßnahmen wie häufigem Händewaschen vor. Auch Obst und Gemüse sollten vor dem Verzehr immer gut gewaschen oder geputzt werden.
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Wann spricht man von Durchfall?

Durchfall, Fachleute sprechen von einer Diarrhoe, tritt sehr häufig auf: Erwachsene sind in Deutschland durchschnittlich einmal im Jahr davon betroffen, Kinder sogar noch öfter. Die Erkrankung beginnt meistens sehr plötzlich. Nicht jeder flüssige Stuhl ist allerdings den Durchfällen zuzuordnen. Dass sich die Stuhlkonsistenz auch mal verändern kann, ist nicht ungewöhnlich – und auch die Häufigkeit des Stuhlgangs ist von Mensch zu Mensch verschieden und muss nicht jeden Tag gleich ausfallen. Von Durchfall spricht man, wenn der Stuhl innerhalb von 24 Stunden mindestens dreimal flüssig oder breiig ist. Meistens wird bei einem Durchfall auch mehr Stuhl ausgeschieden als normal.

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Durchfall kann viele Ursachen haben

Oft steckt hinter einem plötzlich einsetzenden Durchfall eine bakterielle oder virale Infektion. Dafür kommen verschiedene Erreger infrage: Bakterien

  • Kolibakterien
  • Salmonellen
  • Staphylokokken
  • Streptokokken
  • Listerien
  • Shigellen
Viren
  • Rotaviren
  • Noroviren
Sehr häufig tritt die klassische Magen-Darm-Grippe auf: Ärzt*innen sprechen von einer Gastroenteritis. Neben Durchfall zeigt sie Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen> und leichtes Fieber – ist in der Regel nach wenigen Tagen aber wieder überstanden. Auch veränderte Essgewohnheiten oder bis dahin unbekannte Nahrungsmittel können unser Verdauungssystem aus der Balance bringen und Durchfall auslösen. Schwerwiegender zeigen sich oft Lebensmittelvergiftungen, bei denen Gifte oder Krankheitserreger über verunreinigtes oder verdorbenes Essen in den Körper gelangen. Auch hier gehören Erbrechen, Schwäche und ein schlechter Allgemeinzustand zum Krankheitsbild. Wer nach dem Essen öfter an Durchfall leidet, hat es möglicherweise mit einer Nahrungsmittelallergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit zu tun. Internisten*innen und Gastroenterologen*innen können Tests durchführen, um zu ermitteln, ob und wogegen eventuell eine Allergie oder Unverträglichkeit besteht. Eine häufige Ursache für Durchfälle ist der Reizdarm, bei dem die Nerven im Darm schon auf kleinste Reize reagieren. Neben dem Durchfall treten hier oft auch Blähungen, Völlegefühl und krampfartige Bauchschmerzen auf. Durchfall durch Stress dürfte vielen bekannt sein. Stress und Angst – zum Beispiel vor einer Prüfung – sind typische Durchfall-Auslöser. Ist die stressbelastete Situation überstanden, ist meistens auch der Durchfall vorbei: Entspannungstechniken oder Atemübungen können dazu beitragen, die Situation besser zu meistern. Medikamente können Nebenwirkungen haben – unter anderem auch Durchfall. Die empfindliche Darmflora reagiert zum Beispiel häufig auf Antibiotika: Mit der Einnahme werden auch im Darm vorkommende „gute” Bakterien vernichtet und der Darm gerät aus dem Gleichgewicht. Durchfallursache Menstruation: Viele Frauen haben während ihrer Periode auch mit Durchfall zu kämpfen. Das liegt vor allem an einer vermehrten Ausschüttung von Prostaglandinen, die nicht nur dafür sorgen, dass sich die Gebärmutter während der Menstruation zusammenzieht, sondern die auch den Darm anregen. Auf Reisen sind Durchfälle keine Seltenheit. Ungewohnte Speisen, Zutaten und Gewürze, aber auch verunreinigtes Wasser oder Essen lösen immer wieder unangenehme Durchfallerkrankungen aus.

 

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Welche Rolle spielt die Darmflora?

Durchfall hat fast immer mit einer gestörten Darmflora zu tun. Gerät diese aus dem Gleichgewicht, sind möglicherweise irgendwann zu wenige „gute” Bakterien im Darm. Keime, die zum Beispiel Durchfall verursachen können, haben dann leichtes Spiel. Umgekehrt können Durchfälle, bei denen viele Bakterien einfach ausgeschwemmt werden, aber auch dafür sorgen, dass die Darmflora gestört wird. Um diese wieder in Balance zu bringen, empfehlen Ärzt*innen häufig die Einnahme von Probiotika wie Milchsäurebakterien, die den Prozess unterstützen können. In natürlicher Form kommen sie zum Beispiel in Sauerkraut, Joghurt, Ayran, Lassi oder Kefir vor.

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Ab wann liegt ein chronischer Durchfall vor?
Während ein akuter Durchfall bis zu zwei Wochen andauert, wird ein bis zu vier Wochen andauernder Durchfall als anhaltender Durchfall bezeichnet. Von einer chronischen Form ist die Rede, wenn die Diarrhoe mehr als vier Wochen besteht. Bei länger andauerndem Durchfall sollte immer ein*e Ärzt*in zurate gezogen werden.
Hinter chronischen Durchfällen können manchmal auch ernstere Krankheiten stecken. Colitis ulcerosa zum Beispiel oder Morbus Crohn, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, zeigen anfangs oft ähnliche Symptome wie eine akute Darminfektion. Auch Gluten- oder Weizenunverträglichkeiten können dauerhaft bestehende Durchfälle auslösen. Welche Folgen können chronische Durchfälle haben? Unbehandelte chronische Durchfälle können verschiedene Folgen haben. Der ständige Verlust von Flüssigkeit und Mineralsalzen kann mittel- bis längerfristig zu einer Austrocknung, Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen führen. Vor allem für ältere Menschen kann chronischer Durchfall gefährlich werden: Eine unzureichende Versorgung mit Flüssigkeit kann in dieser Gruppe Kreislaufprobleme, Verwirrtheit und sogar Herzrhythmusstörungen nach sich ziehen.
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Reisedurchfall: So können Sie vorsorgen

Reisedurchfall kommt häufig vor: Vor allem auf Reisen in tropische Länder kann er zur unliebsamen Überraschung werden. Schlechte hygienische Bedingungen und ungewohnte Speisen können ihn begünstigen – klimatische Wechsel und Reisestress tun ein Übriges. Oft werden Krankheitserreger mit dem Trinkwasser oder mit der Nahrung aufgenommen, die Symptome zeigen sich dann innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen. Durch den Durchfall verliert der Körper sehr viel Wasser und Salze (Elektrolyte): Erkrankte fühlen sich kraftlos und matt. Wichtig ist jetzt, viel zu trinken und die verlorene Flüssigkeit zu ersetzen – am besten in Form von Elektrolyt-Lösungen. Damit ein Reisedurchfall nach Möglichkeit gar nicht erst auftritt, können verschiedene Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

  • Die Hände nach jedem Gang zur Toilette und vor jeder Mahlzeit gründlich mit Seife waschen. Danach am besten Papiertücher verwenden oder die Hände an der Luft trocknen lassen.
  • Keine rohen Lebensmittel essen – oder nur solche die selbst geschält wurden. Ansonsten nur Gebratenes und Gekochtes verzehren.
  • Auf Speiseeis, Leitungswasser und Eiswürfel verzichten.
  • Vorsicht an Buffets: Da Lebensmittel dort länger ungekühlt sind, lauern dort viele Keime.

 

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Wann sollte ein*e Ärzt*in um Rat gefragt werden?

Kurze Durchfälle, die keine Begleiterscheinungen haben und nach wenigen Tagen wieder verschwinden, sind in der Regel harmlos. Hält die Krankheit jedoch länger als drei Tage an, zeigen sich Blutbeimengungen oder Fieber über 38° C, sollte ein*e Ärzt*in hinzugezogen werden. Bei Menschen, die täglich Arzneimittel einnehmen müssen, können Durchfälle dazu führen, dass die Medikamente nicht richtig wirken können. Wie sie sich im Krankheitsfall verhalten sollen, müsste ebenfalls mit eine*r*m Ärzt*in geklärt werden. Besondere Vorsicht gilt bei Kindern. Je jünger das Kind, desto eher ist ein Besuch beim* bei der Kinderärzt*in notwendig. Wegen der Gefahr zu dehydrieren, sollte für Säuglinge und Babys nach sechs Stunden, für Kleinkinder nach 12 Stunden und für Schulkinder nach 24 Stunden lang andauerndem Durchfall ärztliche Hilfe eingeholt werden.

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Durchfall stoppen: So wird Diarrhoe behandelt

Oberste Priorität bei der Behandlung von Durchfall: Flüssigkeitsverluste ausgleichen und Mineralsalze zuführen. Sinnvoll sind zum Beispiel Kräutertee mit Zucker und Salzgebäck. Auch Zwieback, zerdrückte Bananen, Reis und Reiswaffeln tun Magen und Darm jetzt gut. Gegen Durchfall gibt es verschiedene Medikamente – sie unterscheiden sich in ihren Wirkstoffen. Nicht jedes Arzneimittel hilft direkt dabei, den Durchfall zu stoppen: Einige Präparate unterstützen eher den Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts. Sollte der Durchfall von Bauchkrämpfen begleitet sein, können krampflösende Schmerzmittel helfen. Chronische Durchfallerkrankungen sollten immer von eine*r*m Ärzt*in therapiert werden.

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Wie man sich während einer Durchfallerkrankung ernähren sollte

Wer an einem akuten Durchfall leidet, hat nicht unbedingt Appetit: Das gilt insbesondere, wenn die Erkrankung von Übelkeit oder sogar Erbrechen begleitet wird. Sollte dennoch ein wenig Hunger bestehen, ist auf jeden Fall Schonkost gefragt. Um Magen und Darm nicht zu überfordern, eignen sich mehrere kleine Mahlzeiten besser als wenige größere. Auch sollten diese möglichst fettarm sein: Zu viel Fett ist eine Belastung für das Verdauungssystem. Eine gute Idee sind Haferflocken. Sie sind nahrhaft und leicht verdaulich und legen sich wie ein Schutz auf die gereizten Schleimhäute von Magen und Darm. Als Porridge mit etwas heißem Wasser zubereitet, können sie mit Salz oder ein wenig Zucker abgeschmeckt werden. Auch geriebener Apfel ist hier ein feiner und vitaminreicher Geschmackbringer. Kartoffeln enthalten viel Kalium: Gekocht und zu Brei zerdrückt eignen sie sich ebenfalls als bekömmliche Durchfallmahlzeit. Ganz wichtig: viel trinken! Durchfall hat zur Folge, dass der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte verliert. Empfehlenswert wäre daher, pro Tag etwa drei Liter zu trinken – am besten stilles Wasser oder Kräutertees wie zum Beispiel Fenchel-Anis-Kümmel-Tee. Besteht Appetit auf etwas Würziges, ist auch eine Gemüsebrühe eine gute Wahl. Auf einige Nahrungsmittel sollte bei einer Durchfallerkrankung besser verzichtet werden. Milchprodukte beispielsweise enthalten häufig viel Fett. Zudem kann der Körper während einer Magen-Darm-Infektion oft keinen Milchzucker verdauen – Durchfall kann dadurch verstärkt werden. Auch scharfe Gerichte sollten Betroffene vermeiden. Die Schleimhaut von Magen und Darm ist bei einem Magen-Darm-Infekt ohnehin schon gereizt: Scharfes würde den Zustand noch weiter verschlimmern.

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Kann man einem Durchfall vorbeugen?

Durchfällen beugt man am besten mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung vor. Sie ist die Grundlage für ein funktionierendes Verdauungssystem! Vitamine und Mineralstoffe unterstützen außerdem die Immunabwehr. Genauso wichtig ist allerdings sorgfältige Hygiene. Regelmäßiges Händewaschen ist sinnvoll – auch Gemüse und Obst sollten vor dem Verzehr gründlich geputzt oder gewaschen werden. Für eine stabile Konstitution ebenfalls unverzichtbar: regelmäßige Bewegung. Ein kleiner Spaziergang nach dem Essen beispielsweise bringt nicht nur den Kreislauf in Schwung, sondern hilft auch der Verdauung.

Bitte beachten Sie:

Die Inhalte dieses Artikels sollen allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.

Literaturangaben

  1. www.gesundheitsinformation.de: Durchfall. URL: Durchfall | Gesundheitsinformation.de; zuletzt geöffnet am 12.10.22
  2. Allen SJ, Martinez EG, Gregorio GV, Dans LF. Probiotics for treating acute infectious diarrhoea. Cochrane Database Syst Rev 2010; (11): CD003048.