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Erkältung
Helfen Hausmittel bei einer Erkältung?
Hatschi! Ist da eine Erkältung im Anmarsch? Praktisch jede*r kennt ein Hausmittel, das bei einer Erkältung empfehlenswert sein soll. Das Spektrum reicht von Hühnersuppe über Wadenwickel bis hin zu Zink. Aber helfen diese Hausmittel wirklich? Wir verraten, welches Mittel möglicherweise helfen könnte und welches eher nicht.

Inhalte im Überblick

Kurz & Knapp: Hausmittel bei Erkältung
  • Eine Erkältung ist eine Entzündung der oberen Atemwege, meistens verursacht durch Viren.
  • Erkältungen werden von Mensch zu Mensch weitergegeben.
  • Hausmittel können die Besserung von Symptomen wie Husten, Halsschmerzen, Schnupfen oder Heiserkeit häufig unterstützen.
  • Bei einer Erkältung können Hausmittel wie Hühnersuppe, warme Bäder, Zink und Wadenwickel zum Einsatz kommen.
  • Gurgeln, Halswickel, Honig und Zwiebeln sowie ätherische Öle können bei Husten und Halsschmerzen wohltuend sein.
  • Bei Schnupfen können Nasenduschen sowie Inhalieren helfen.
  • Bei einer Verschlechterung der Beschwerden sollte eine*n Ärzt*in aufgesucht werden.
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Wie kommt es zu einer Erkältung?

Eine Erkältung ist eine Entzündung der oberen Atemwege durch Krankheitserreger. Sie äußert sich vor allem durch Symptome wie Halsschmerzen, Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Zum Krankheitsbild können noch Kopf- und Gliederschmerzen sowie eine erhöhte Temperatur hinzukommen: Auch fühlt man sich oft müde und schlapp. Symptome und Verlauf der Erkältung hängen von der Art der Krankheitserreger und der Stärke des Immunsystems ab. Auch bereits bestehende (chronische) Erkrankungen und welcher Bereich der Atemwege besonders betroffen ist, spielen hier eine Rolle. In den Herbst- und Wintermonaten treten Erkältungen verstärkt auf. In der Regel werden Erkältungen von Viren verursacht. Rund 200 verschiedene Viren kommen als Erreger einer Erkältung in Frage. Sie werden mittels Tröpfcheninfektion (über die Luft bzw- über direkten Kontakt) von Mensch zu Mensch weitergegeben. Den Händen kommt dabei eine entscheidende Rolle zu: Nach dem Husten oder Niesen bleiben Viren an den Händen der erkrankten Person haften und können dann, z.B. beim Händeschütteln, an andere übertragen werden. Das gilt insbesondere, wenn sich diese dann an den Mund, die Nase oder die Augen fassen und die Viren so in den Organismus gelangen. In geschlossenen Räumen, in denen sich viele Menschen aufhalten, ist die Ansteckungsgefahr besonders groß. Zwischen der Ansteckung und dem Krankheitsbeginn liegen meist 12 Stunden bis 3 Tage (Inkubationszeit).¹

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Bei welchen Erkältungssymptomen können Hausmittel helfen?

Bei vielen Erkältungssymptomen können Hausmittel gute Dienste leisten. Vor allem Halsschmerzen, Husten, eine verstopfte Nase, Heiserkeit und leicht erhöhte Temperatur können gut auf eine Behandlung mit Hausmitteln ansprechen.²

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5 Hausmittel bei Erkältung

Hühnersuppe Hühnersuppe gilt als Patentrezept bei Erkältungen. Laboruntersuchungen erhaben Anhaltspunkte für eine antientzündliche Wirkung, Bestätigungen aus klinischen Studien am Menschen fehlen bislang allerdings. Diese zu liefern ist allerdings auch schwierig: Jede Suppe besteht schließlich aus vielen verschiedenen Zutaten, die immer anders zubereitet werden. Trotzdem wirkt die Suppe wohltuend, liefert Flüssigkeit und wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Zink und Eisen.² Erkältungsbäder Baden wir bei einer Erkältung von vielen Menschen als wohltuend empfunden. Zum einen trägt die Luftfeuchtigkeit dazu bei, die Schleimhäute in Nase und Rachen feucht zu halten. Spezielle Badezusätze mit Kräutern wie zum Beispiel Thymian, Eukalyptus und Kamille können zusätzlich dabei helfen, die Atemwege zu befreien. Zum anderen entspannt sich die Muskulatur im warmen Bad, was bei Gliederschmerzen gut tut. Warmes Wasser fördert die Durchblutung: Befindet sich der Körper zudem bis zum Hals unter der Wasseroberfläche, wird die Atmung erleichtert und der Sauerstoffaustausch verbessert sich. Beides unterstützt das Immunsystem bei seinen Aufgaben. Idealerweise sollte das Badewasser nicht mehr als 36 bis 38 Grad Celsius warm sein, da sonst der Kreislauf zu stark belastet werden kann. Aus diesem Grund sollte das Bad auch nicht länger als 15 Minuten dauern. Bei Fieber sollte auf warme Bäder grundsätzlich verzichtet werden.³
 
Vitamin C und Zink
Vitamin C ist ein sogenanntes Antioxidans, das aggressive Substanzen bekämpfen soll, die bei einer Aktivierung des Immunsystems vermehrt gebildet werden. Aufgrund dieser Eigenschaft könnte es möglich sein, dass eine Einnahme von Vitamin C dabei helfen kann, den Verlauf einer Erkältung positiv zu beeinflussen.

Ob Erkältungssymptome durch die Einnahme von Vitamin C gelindert werden können, wurde in einer großen Studie untersucht. In der regel wurde die Erkältung durch die Einnahme von Vitamin C nicht besser. Ob dies auch für die Einnahme von höheren Dosierungen gilt, ist nicht ganz klar: Es gab unterschiedliche Ergebnisse, wie gut eine hohe Dosis (z.B. 4 oder 8 Gramm) Vitamin C dabei unterstützen kann, Erkältungssymptome zu lindern und die Dauer der Erkrankung zu verkürzen. Eine einheitliche Wirkung war in den Studien nicht festzustellen.² Dennoch trägt Vitamin C zu einer normalen Funktion des Immunsystems und zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei. Hingegen konnte für Zink in einer großen Studie festgestellt werden, dass die Einnahme des Spurenelements die Dauer einer Erkältung tatsächlich verkürzen kann. Zink fördert nämlich die Produktion körpereigener Abwehrzellen. Fehlt dem Körper Zink, geht dies mit einer erhöhten Infektanfälligkeit einher. Allerdings sollte innerhalb von 24 Stunden nach dem Auftreten erster Symptome mit der Einnahme begonnen werden. Diese konnte zwar die Dauer der Erkältung verkürzen – eine Besserung der Symptome wurde in der Studie allerdings nicht gestgestellt.³ Wadenwickel bei Fieber Wadenwickel können dazu beitragen, eine erhöhte Körpertemperatur zu senken. Ihre Wirkung beruht auf dem Prinzip der Verdunstungskälte: Der Körper soll dabei Wärme abgeben und so das Fieber senken. Einen wissenschaftlichen Beweis für die Wirkung der Wickel gibt es nicht. Für einen Wandenwickel wird ein mit kaltem Wasser befeuchtetes Tuch um die Wade der*des Erkrankten gewickelt und gewechselt, sobald es sich körperwarm anfühlt. Das ist in der Regel nach 5 bis 10 Minuten der Fall. Das Tuch wird anschließend in kaltes Wasser getaucht und die Anwendung wiederholt – insgesamt 3- bis 4-mal. Wird auf diese Weise eine Temperatursenkung von 0,5°C erreicht, kann von einem guten Ergebnis gesprochen werden. Einen wissenschaftlichen Beweis für die Wirkung der Wadenwickel gibt es nicht.² Keime ausschwitzen Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man Keime ausschwitzen kann. Ein Saunagang hilft nicht bei einer Erkältung, es kann sogar sein, dass die Erkrankung sich eher verschlechtert. Hitze und die veränderte Luftfeuchtigkeit sind nämlich eine zusätzliche Belastung für den ohnehin schon durch die Erkrankung geschwächten Körper. Der Organismus muss viel Energie darauf verwenden, mit den hohen Temperaturen während eines Saunaganges zurechtzukommen – diese fehlt dann bei der Bekämpfung der Viren. Mit regelmäßigen Saunagängen kann allerdings das Immunsystem gefordert und gestärkt und so einer Erkältung vorgebeugt werden. Darüber hinaus sorgt die Hitze für eine bessere Durchblutung der Schleimhäute im Nasen- und Rachenraum und stärkt damit die lokale Immunabwehr.⁵

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Hausmittel bei Husten und Halsschmerzen

Gurgeln Gurgeln wird bei Hals- und Schluckbeschwerden oft als angenehm empfunden. Die Wirkstoffe der Gurgellösung gelangen hierbei nämlich direkt in Kontakt mit der entzündeten Rachenschleimhaut. Alle 1 bis 2 Stunden zu gurgeln – zum Beispiel mit Salbei-, Ingwer- oder Kamillentee – kann eine beruhigende Wirkung haben. Der Tee befeuchtet außerdem die gereizte Schleimhaut. Die darin enthaltenen ätherischen Öle wirken zudem antimikrobiell. Halswickel Einem schmerzenden Hals tut Wärme gut – auch bei Husten sollte der Rachen warm bleiben. Ein Kartoffelwickel ist dafür ein geeignetes Mittel: Er soll die Durchblutung im Bereich des Kehlkopfes, des Halses und der Nase aktivieren. Für den Wickel Kartoffeln kochen, dann zerdrücken und etwas abkühlen lassen. Die Masse auf einem großen Tuch verteilen, dann das Tuch zuschlagen und den warmen Wickel um den Hals legen. Auch heiße Zwiebelscheiben oder ein warmer Brei aus Leinsamen eignen sich für einen Halswickel.⁶ Honig und Zwiebeln Honig kann für ein Wohlgefühl im Hals sorgen, er wirkt antiseptisch und desinfizierend und beruhigt die Schleimhäute. Er kann auf verschiedene Weise genossen werden: pur oder aufgelöst in Milch oder Hustentee – z.B. mit Thymian oder Salbei. Ein altes Hausmittel gegen Husten ist auch Zwiebelsirup: Dafür wird eine Zwiebel in kleine Würfel geschnitten und mit einigen Esslöffeln flüssigem Honig aufgekocht. Die Mischung ziehen lassen und die Zwiebelstückchen absieben. Alle 2 Stunden einen Teelöffel davon einnehmen.⁶ Einreiben mit ätherischen Ölen Ätherische Öle können auf direktem Weg über die Haut und die Schleimhäute wirken, aber auch auf indirektem Weg über das Immunsystem.⁷
  • Thymian hat eine antibakterielle Wirkung und kann die Immunabwehr unterstützen.
  • Eukalyptus besitzt schleimlösende, abschwellende, antivirale und antibakterielle Eigenschaften.
  • Pfefferminz wirkt befreiend auf die Atemwege und kann eine krampflösende Wirkung zeigen.
  • Zitrone wirkt antiseptisch, entzündungshemmend und kann sich positiv auf das Immunsystem auswirken.
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Hausmittel bei Schnupfen

Nasendusche Bei Verwendung einer Nasendusche wird die Nasenschleimhaut mit einer handwarmen Salzlösung gespült. Der Schleim mit den darin befindlichen Krankheitserregern kann so aus der Nase herausgelangen. Beim Spülen entsteht außerdem ein Unterdruck, der dafür sorgt, dass auch Schleim aus den Nasennebenhöhlen entfernt wird. Zur Herstellung der Salzlösung gibt man einen gestrichenen Teelöffel Salz in einen halben Liter lauwarmem Wasser. Das Verhältnis Salz zu Wasser ist wichtig, da sowohl zu viel als auch zu wenig Salz die Schleimhäute reizen kann. Die Lösung sollte stets frisch hergestellt sein und das Salz muss im Wasser komplett gelöst werden. Bei manchen läuft die Lösung passiv durch die Nase, bei anderen wird ein leichter Druck erzeugt. Bei der Anwendung wird der Kopf etwas schräg nach vorne gehalten und die Nasendusche angesetzt. Das Wasser läuft dann durch das Nasen- und Nebenhöhlensystem. Geatmet wird bei diesem Vorgang durch den geöffneten Mund. Die Hälfte der Salzlösung durch das eine Nasenloch laufen lassen und den Vorgang anschließend auf der anderen Seite wiederholen. Die Nasendusche sollte 1- bis 2-mal täglich angewendet werden.⁸ Wasserdampf Inhalieren kann man sowohl mit Wasser als auch mit Kamillentee, einer Kochsalzlösung oder Eukalyptusöl. Das Einatmen von heißem Wasserdampf soll die Durchblutung der Schleimhäute der oberen Atemwege verbessern. Festsitzender Schleim kann so gelöst werden. Zum Inhalieren wird eine große Schüssel randvoll mit heißem Wasser und je nach Indikation bestimmten Zusätzen gefüllt. Nun wird ein großes Handtuch so über den Kopf gelegt, dass möglichst kein Dampf entweichen kann und die Dämpfe tief durch Nase und Mund eingeatmet werden. Vorsicht: Nicht zu tief über die Schüssel beugen, da sonst Verbrennung durch den heißen Dampf auftreten können. Die Inhalation sollte etwas 10 bis 20 Minuten andauern. Alternativ zur improvisierten Inhalation gibt es auch Inhaliergeräte, die eine Verneblung ermöglichen. Bei der Wahl der Inhalationsmethode und der Zusätze können Ärzt*innen und Apotheker*innen wertvolle Ratschläge mitgeben.⁹
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Wann sollte man mit einer Erkältung zum Arzt oder zur Ärztin?

In der Regel heilt eine Erkältung ohne spezielle Behandlung nach etwa 9 bis 10 Tagen aus. Manchmal können jedoch auch Komplikationen durch einen grippalen Infekt auftreten, die ebenfalls durch Viren verursacht werden oder durch eine zusätzliche Infektion mit Bakterien entstehen können. So zum Beispiel¹:

  • Nasennebenhöhlenentzündungen: Infektionen der unteren Atemwege, also Entzündungen der Luftröhre oder der Bronchien (Bronchitis).
  • Lungenentzündung: Eine Verschlimmerung bestehender Asthmaerkrankungen.
Bei diesen Komplikationen und allen anderen plötzlich auftretenden Verschlechterungen der Erkältungsbeschwerden ist es ratsam, eine*n Ärzt*in aufzusuchen. Ärztlicher Rat kann auch sinnvoll sein, wenn die Beschwerden länger als 2 Wochen andauern.¹
Bitte beachten Sie:
Die Inhalte dieses Artikels sollen allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.

Literaturangaben

  1. Stiftung Gesundheitswissen: Erkältung. URL: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/erkaeltung/hintergrund; zuletzt aufgerufen am 03.08.2022.
  2. Stiftung Gesundheitswissen: Mutti oder Medizin: Helfen Hausmittel bei Erkältung? URL: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/mutti-oder-medizin-helfen-hausmittel-bei-erkaeltung; zuletzt aufgerufen am 03.08.2022.
  3. Praxisvita: Baden bei einer Erkältung. URL: https://www.praxisvita.de/heiss-baden-bei-einer-erkaeltung-wann-es-dem-koerper-schadet-19226.html; zuletzt aufgerufen am 03.08.2022.
  4. praktischarzt: Zink bei Erkältung. URL: https://www.praktischarzt.de/ratgeber/zink-gegen-erkaeltung/; zuletzt aufgerufen am 03.08.2022.
  5. Focus: Sieben Dinge, die sie bei einer Erkältung nicht tun sollten; November 2021. URL: https://www.focus.de/gesundheit/erkaeltungen-auskurieren-diese-sieben-fehler-sollten-sie-vermeiden_id_23641617.html; zuletzt aufgerufen am 03.08.2022.
  6. Geo: Die besten Hausmittel gegen Halsschmerzen. URL: https://www.geo.de/wissen/gesundheit/17613-rtkl-erkaeltung-die-besten-hausmittel-gegen-halsschmerzen; zuletzt aufgerufen am 02.08.2022.
  7. Andrea Gündling: Aromatherapie bei Erkältungskrankheiten; 2013. URL: https://www.thieme-connect.de › ejournals › pdf; zuletzt aufgerufen am 02.08.2022.
  8. HNO-Praxis Dr Weinzierl: Richtige Anwendung der Nasendusche; September 2019. URL: https://hals-nase-ohren.com/nasendusche-hno-nuernberg; zuletzt aufgerufen am 03.08.2022.
  9. HNO-Ärzte im Netz: Inhalieren. URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/therapien/inhalieren.html; zuletzt aufgerufen am 03.08.2022.