Haarausfall bei Männern: Was hilft?
Inhalte im Überblick
- Jeder Mensch verliert täglich Haare; bis zu einem gewissen Grad ist das völlig normal.
- Der medizinische Fachausdruck für Haarausfall lautet "Alopezie".
- Die Ursachen für Haarausfall bei Männern sind vielseitig.
- Je nach Ursache unterscheiden Ärzt*innen verschiedene Formen des männlichen Haarausfalls.
- Bei Männern ist die häufigste Form der erblich bedingte Haarausfall.
- Geheimratsecken sind beim Mann oft das erste Anzeichen einer lichter werdenden Haarpracht.
- Die Haare profitieren von der richtigen Pflege und einer gesunden Ernährung.
- Starker Haarausfall, der psychisch sehr belastend ist, gehört in die Hände eines Arztes oder einer Ärztin.
- Körperliche Untersuchungen und eine ausführliche Patienten*innenbefragung gehören zur Diagnostik von Haarausfall bei Männern.
- Neben speziellen Pflegeprodukten stehen als Behandlungsmöglichkeiten einige Mittel gegen Haarausfall zur Verfügung.
- Eine Haartransplantation wird empfohlen, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht ausreichend wirken.
Haarausfall bei Männern: Überblick
Wie viel Haarausfall ist normal?
Haarausfall bei Männern: Ursachen
- hohes Lebensalter
- genetische Faktoren: Auslöser beim erblich bedingten Haarausfall
- hormonelle Veränderungen: Schilddrüsenerkrankungen, Nebennierenstörungen
- Stoffwechselerkrankungen: Diabetes mellitus
- Autoimmunerkrankungen: Hashimoto-Thyreoiditis
- schwere Infektionen: Tuberkulose, Virusgrippe, Typhus
- Hautinfektionen: Pilzinfektionen der Kopfhaut
- Hauterkrankungen: Schuppenflechte, seborrhoisches Ekzem
- Medikamente: Fettsenker, blutverdünnende Medikamente, Zytostatika, Schilddrüsenmedikamente
- Ernährungsfehler: Unausgewogene Ernährung, Diäten
- Mangelerscheinungen: Zink, Eisen, Biotin
- Vergiftungen: Blei, Quecksilber, Cadmium
- psychische Faktoren: Stress, psychisch bedingtes Ausreißen der Haare
- Wachstumsphase (Anagenphase): Dauer ca. zwei bis sechs Jahre
- Übergangsphase (Katagenphase): Dauer ca. 14 Tage
- Ruhephase (Telogenphase): Dauer ca. drei Monate — in dieser Zeit findet der normale Haarausfall statt
Formen von Haarausfall bei Männern
- Erblich bedingter Haarausfall (Androgenetische Alopezie)
- Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
- Diffuser Haarausfall (Alopecia diffusa)
Medikamente
Hauterkrankungen
Infektionen
Stress
Diabetes mellitus
Lebererkrankungen
Eisenmangel
- Totaler Haarverlust (Alopecia totalis): Hier fallen die Haare am ganzen Körper aus. Dies tritt häufig im Rahmen einer Chemotherapie auf.⁵
- Ausschließlicher Verlust des Haupthaares (Alopecia generalisata): Diese Form ist durch einen totalen Haarverlust am Kopf charakterisiert. Ähnlich wie beim kreisrunden Haarausfall vermuten Mediziner*innen, dass es sich um eine Autoimmunreaktion des Körpers handelt.⁵
Zu welchem*welcher Ärzt*in bei Haarausfall?
- besonders stark ausfällt
- sich nicht erklären lässt
- plötzlich auftritt
- dich psychisch stark belastet
Wie wird Haarausfall bei Männern diagnostiziert?
- seit wann der Haarausfall besteht,
- ob bestimmte Medikamente eingenommen werden,
- welche Vorerkrankungen bekannt sind,
- ob Fälle von Haarausfall in der Familie bekannt sind.
- Probenentnahme von der Kopfhaut (Kopfhautbiopsie)
- Probenentnahme der Haare (Trichogramm)
- Blutuntersuchung zur Feststellung möglicher Hormonveränderungen oder Mangelerscheinungen
Therapiemöglichkeiten bei Haarausfall
Behandlung des erblich bedingten Haarausfalls
Beim erblich bedingten Haarausfall kommen vor allem Minoxidil- und Finasterid-haltige Produkte zur Anwendung. Zweimal täglich auf das dünner werdende Haar getropft und einmassiert, kann Minoxidil das Haarwachstum beeinflussen¹⁰. Minoxidil ist sowohl für Frauen als auch für Männer zugelassen. Ausschließlich für Männer zugelassen ist hingegen Finasterid. Es wird anders als Minoxidil nicht aufgetragen, sondern in Tablettenform eingenommen.¹¹ Bei Versagen dieser Therapieoptionen steht als letztes Mittel die Haartransplantation zur Verfügung, die ausschließlich von Spezialisten*innen durchgeführt werden sollte.⁹Behandlung des kreisrunden Haarausfalls
Kreisrunder Haarausfall neigt zur spontanen Abheilung⁸. Deswegen wird häufig zunächst abgewartet. Nach sorgfältiger Abwägung durch eine*n Ärzt*in wird im Einzelfall Kortison eingesetzt, um die Entzündung zu stoppen. Gut etabliert ist die lokale Anwendung des Wirkstoffs Diphenylcyclopropenon. Er unterdrückt die Aktivität bestimmter Immunzellen (T-Lymphozyten), die für den kreisrunden Haarausfall verantwortlich gemacht werden.⁹Behandlung des diffusen Haarausfalls
Bei diffusem Haarausfall kommt es darauf an, die Ursache zu beseitigen. Das geschieht zum Beispiel durch diese Maßnahmen:- Behandlung der Grunderkrankung
- Medikamentenwechsel
- Umstellung der Ernährung, ggf. Nahrungsergänzung
- Vermeidung von Stress
- Methylspermidin
- Keratin
- Menthol
- Zink
- Magnesium
Gibt es Hausmittel bei Haarausfall?
- Rosmarin-Haarwasser
- Obstessig
- Tinktur aus Ginkgo biloba und Extrakten der Schneeballrinde
- Wechselduschen
- Olivenöl
Kann man Haarausfall vorbeugen?
Die Inhalte dieses Artikels sollen allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Literaturangaben
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- Sterry W, Burgdorf W, Paus R. 6., vollständig neu bearbeitete Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2010, Seite 504 ff
- Netter FH. NETTERs Dermatologie. 2. Auflage, Elsevier, München, 2010, Seite 280
- Herrmann K, Trinkkeller U. Dermatologie und medizinische Kosmetik: Leitfaden für die kosmetische Praxis. 3. Auflage, Seite 94 ff.
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