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Mund- & Zahnpflege

Zähneputzen - ganz einfach?

Zähneputzen, das ist doch kinderleicht, oder? Für ein strahlendes Lächeln ist die tägliche Zahnpflege unerlässlich. Zähneputzen lernen wir schon als Kinder, aber kann man dabei auch wesentliche Fehler machen? Im folgenden Artikel gibt es viel Wissenswertes rund um das Thema Zähneputzen.
Kurz & Knapp: Richtig Zähne putzen
  • Zähne müssen regelmäßig geputzt werden, damit sie gesund bleiben.
  • Es gibt verschiedene Zahnputztechniken, aber einige allgemeine Regeln.
  • Die Zähne sollten mindestens zweimal täglich für jeweils etwa 3 Minuten geputzt werden. 
  • Probleme bei der Zahnreinigung können z. B. die Zwischenräume, die hinteren Zähne und die Kauflächen bereiten.
  • Verschiedene Hilfsmittel können die Zahnpflege unterstützen.
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Warum ist wirksame Zahnreinigung so wichtig?

Zähne müssen regelmäßig geputzt werden, damit sie gesund bleiben. Und gesunde Zähne sehen nicht nur hübscher aus, sie schmerzen auch nicht. Dadurch ersparen sie Ihnen zusätzliche Besuche beim*bei der Zahnärzt*in. Tatsächlich hat jedoch nur ein Prozent der Erwachsenen in Deutschland ein Gebiss ohne Schäden¹. Die ganz große Mehrheit hat Füllungen oder sogar Löcher in mindestens einigen Zähnen oder Zähne, die mit Kronen versorgt sind. Dies kann eventuell daran liegen, dass die Zähne nicht richtig geputzt werden. Die Universität Witten/Herdecke hat zusammen mit dem Versicherungsunternehmens AXA eine Studie in Auftrag gegeben, die dies vermuten lässt. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass 57 Prozent der Deutschen ihre Zähne nicht entsprechend aktueller zahnärztlicher Empfehlungen putzen¹. Auch wenn Sie Ihre Zähne sorgfältig pflegen, sollten Sie mindestens einmal pro Jahr für eine Vorsorgeuntersuchung zum Zahnarzt gehen. Oft wird auch eine Kontrolle alle 6 Monate empfohlen, um Krankheiten der Zähne wie Karies oder Zahnfleischentzündungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
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Welche Zahnputztechnik ist die Beste?

Es gibt einige allgemeine Regeln, die Sie beim Zähneputzen beachten sollten:
  • Zähne regelmäßig putzen, denn Beläge bilden sich schnell neu, vor allem nach dem Essen,
  • Zähne gründlich und systematisch putzen,
  • Zähne mit einer geeigneten Bürste putzen,
  • auch das Reinigen der Zahnzwischenräume nicht vergessen.
Fast jeder Mensch hat in der Kindheit gelernt, seine Zähne zu putzen. Jedoch haben sich die Empfehlungen im Laufe der Zeit verändert¹,². Dies sind die häufigsten Techniken: Die KAI-Methode: Die Abkürzung steht für Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen. Sie ist der Klassiker und wird am häufigsten empfohlen. Diese Methode wurde für Kinder entwickelt und ist ganz einfach zu erlernen. Im Wesentlichen müssen die Zähne hierbei immer in der gleichen Reihenfolge geputzt werden: Außenflächen zuerst, dann Innenflächen, dann die Kauflächen der oberen Backenzähne, zum Schluß die Zahnrückseiten. Die Stillman-Technik: Diese Methode ist besonders sanft und eignet sich daher sehr gut für Menschen mit empfindlichen Zahnhälsen. Sie wird auch Auswisch-Technik genannt und die Zahnbürste ist hierbei in einem 45 Grad Winkel anzusetzen. Geputzt wird von Rot nach Weiss, also vom Zahnfleisch zu den Zähnen. Die BASS-Technik: Diese Technik ist eine gängige Putzmethode für Erwachsene und wird auch als Rütteltechnik bezeichnet. Sie eignet sich für alle, die eine Handzahnbürste verwenden. Prinzipiell werden kreisförmige Bewegungen ausgeführt. Die Fones-Methode: Ebenfalls leicht zu erlernen ist diese Technik: Ober- und Unterkiefer werden aufeinander gebissen und mit großen, kreisenden Bewegungen werden die Außenflächen der Zähne geputzt. Zum Reinigen der Innenflächen werden die Zähne geöffnet und die Zahnbürste mit kleineren Kreisbewegungen über die innere Zahnseite geführt. Erwachsene, die sich mit den anderen Techniken schwer tun, können diese Methode versuchen³.
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Step-by-Step: Zähne putzen Anleitung

Richtig Zähne putzen nach der KAI-Methode Step-by-Step.
Schritt 1:
Eine erbsengroße Menge an Zahnpasta reicht aus.
Schritt 2:
Die Zahnbürste in einem Winkel von 45-60-Grad halten. Vom Zahnfleisch zu den Zähnen hin putzen (von rot nach weiß). Nicht zu viel Druck ausüben, eine leichte Biegung der Borsten reicht aus.
Schritt 3:
Oben links oder oben rechts beginnen. Jeden Zahn einige Sekunden lang putzen, beginnend mit den Außenflächen.
Schritt 4:
Die Zahnbürste zu den Innenflächen führen und dies bei jedem Zahn wiederholen.
Schritt 5:
Dann die Kauflächen der oberen Backenzähne und die Rückseiten der hinteren Zähne putzen.
Schritt 6:
Die Zahnbürste senkrecht stellen und so die Rückseite der Vorderzähne putzen.

Den Vorgang für die unteren Zähne wiederholen.
Schritt 7:
Zum Schluss die Zunge abbürsten oder abschaben.
Schritt 8:
Einmal pro Tag sollten auch die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder einer Munddusche gereinigt werden².
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Wann und wie oft sollte ich meine Zähne putzen?

Am besten ist es, die Zähne nach jeder Hauptmahlzeit zu putzen, aber mindestens zweimal täglich (morgens und abends) sollte man zur Zahnbürste greifen. Es ist empfehlenswert, die Zähne nach dem Frühstück zu putzen und nicht direkt nach dem Aufstehen. Warum? Speisereste, die nach dem Essen im Mundraum verbleiben, werden von Bakterien in Säure umgewandelt und diese greift den Zahnschmelz an. Dieser Vorgang wird durch das Zähneputzen nach einer Mahlzeit gestoppt¹.
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Wie lange Zähne putzen?

Ideal ist eine Dauer von etwa drei Minuten. Wenn Sie darauf achten, jeden Zahn, wie beschrieben, zu reinigen, wird diese Zeit benötigt. Längeres Putzen ist nicht besser. Wissenschaftler*innen der Newcastle University in England haben festgestellt, dass längeres Putzen nicht mehr Beläge entfernt¹. Aber das Risiko, das Zahnfleisch oder den Zahnschmelz zu verletzen, wird größer¹.
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Häufige Probleme beim Putzen und wie man sie löst

  • Sind die Zähne wirklich sauber?
    Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit, um zu kontrollieren, ob die Zähne auch richtig sauber geworden sind: Färbetabletten. Die Zähne werden wie immer geputzt und danach wird eine spezielle Tablette gekaut (in Apotheken erhältlich), die anhaftende Zahnbeläge färbt. Lassen sich diese Belege leicht mit der Zunge wegwischen, dann handelt es sich um gefärbten Speichel. Was weiterhin an den Zähnen klebt, ist Zahnbelag, der beim Putzen nicht entfernt wurde. In dem Fall sollte vielleicht etwas an der Putztechnik verbessert oder eine andere Methode ausprobiert werden.
  • Enge oder unterschiedlich breite Zahnzwischenräume
    Wenn deine Zähne sehr eng zusammenstehen, ist das Reinigen der Zwischenräume fast nicht möglich. Zusammen mit deinem*r Zahnärzt*in kann eine Lösung für dieses Problem gefunden werden. Eventuell müssen die Zwischenräume etwas erweitert werden.

    Wenn die Zahnzwischenräume unterschiedlich breit sind, kommt man in manche Lücken problemlos mit der Zahnbürste hinein, in andere nur mühsam mit der Zahnseide. Abhilfe können Zahnseiden in verschiedener Stärke schaffen oder passende Interdentalbürsten.
  • Würgegefühl beim Putzen der hinteren Zähne
    Wenn leicht Übelkeit auftritt, sobald die Zähne im hinteren Rachenbereich geputzt werden sollen, kann es vorkommen, dass diese dann vernachlässigt werden. Diese Zähne sind dann natürlich besonders gefährdet, irgendwann einmal eine Karies zu entwickeln. Damit auch diese Zähne gründlich gesäubert werden, können Sie Folgendes versuchen:
    • Versuche, einen Zahnseidefaden um die hinteren Zähne herum zu führen und langsame Hin- und Herbewegungen auszuführen, bis die ganze Außenfläche geputzt ist.
    • Denk beim Putzen an etwas völlig anderes oder summe im Geist ein Lied aus dem Radio mit. Ablenkung kann den Würgereiz unterdrücken oder doch zumindest lindern.
    • Vielleicht erscheint einfach die normale Zahnbürste zu groß. Versuche es doch einmal mit einer kleinen Kinderzahnbürste.
  • Kauflächen mit engen Vertiefungen
    Glatte Zahnflächen lassen sich leichter putzen als das unregelmäßige Relief der Kauflächen. In enge Vertiefungen kommt die Zahnbürste schwer hinein, Essensreste halten sich dort jedoch sehr gut und begünstigen damit die Ansiedlung von Bakterien. Sie ernähren sich von Essensresten und scheiden eine Säure aus, die für die Entstehung von Karies verantwortlich ist. Bei solchen engen Vertiefungen hilft nur Vorbeugung, das heißt, die Schwachstelle muss behoben werden, z. B. durch eine Versiegelung. Auf alle Fälle sollten die Kauflächen besonders sorgfältig gereinigt werden, am besten mit einer kleinen Bürste und mit kreisenden Bewegungen.
  • Der Zahnfleischrand
    Zahnfleischbluten ist meist ein Signal, dass etwas nicht stimmt. Oft sind Zahnbeläge am Zahnfleischrand der Grund für die Blutung. An den Belägen siedeln sich Bakterien an und sorgen für Entzündungen und Schwellungen des Zahnfleisches und damit zu Blutungen bei Berührungen. Deshalb sollte man gut auf den Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch achten. Das Zahnfleisch bildet am Übergang zum Zahn einen winzigen Wulst. Beim Zähneputzen sollte man deshalb die Bürste so über diesen Bereich führen, dass die Nische gesäubert, der Zahnfleischsaum aber nicht unnötig gereizt wird⁴,⁵.
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Was benötige ich zur wirksamen Zahnreinigung?

Für eine gründliche Zahnreinigung gibt es noch mehr Hilfsmittel als Zahnbürste und Zahnpasta. Diese Hilfsmittel werden jetzt etwas genauer vorgestellt. Am Anfang steht die Zahnpasta:
  • Welche Zahnpasta – gibt es Unterschiede?
    Im Prinzip ist es nicht wesentlich, welche Zahnpasta-Marke Sie sich aussuchen. Aber sie sollte zuckerfrei sein und Fluorid zum zusätzlichen Schutz vor Karies enthalten. Allerdings gilt: Vorsicht vor dem intensiven Gebrauch von Zahnpasten, die die Zähne aufhellen oder Flecken beseitigen sollen. Die Aufhellung geschieht mittels Schleifkörpern, die den Zahnschmelz nach und nach abschmirgeln. Manchmal sind auch zusätzlich Bleichmittel enthalten, die die Zahnsubstanz schädigen können⁶.
  • Handzahnbürste oder doch lieber eine elektrische Zahnbürste?
    Es ist nicht wesentlich, ob Sie eine Handzahnbürste oder ein elektrisches Modell verwenden. Bei beiden kommt es darauf an, dass sie korrekt angewendet werden. Und die Köpfe beider Zahnbürsten sollten spätestens alle 3 Monate gewechselt werden.
    Manchen Menschen fällt das Putzen mit einer elektrischen Zahnbürste leichter, da diese einen großen Teil der Arbeit selbst erledigt.
  • Zahnseide und Co. (Zungenschaber, Kaugummis, Mundwasser, Munddusche)
    • Zahnseide eignet sich zur Reinigung der Zahnzwischenräume. Bei etwas weiter auseinanderstehenden Zähnen kann man hierfür auch Interdentalbürsten benutzen. Bei einem sehr engen Zahnstand ist das Reinigen der Zwischenräume oft mit Zahnseide einfacher.
    • Mundwasser: Hier sollte man zunächst einmal zwischen Mundwasser und kariesvorbeugenden bzw. medizinischen Mundspülungen unterscheiden.
      Mundwasser enthält erfrischende Inhaltsstoffe wie Minze oder Menthol, aber keine echten Wirkstoffe. Hingegen enthalten Mundspülungen Wirkstoffe, die Zahnbelägen vorbeugen und bestehende Beläge lockern oder Bakterien abtöten.
    • Mundduschen: Mundduschen sollen mit Hilfe eines Wasserstrahls Essensreste oder Zahnbeläge entfernen.
    • Zungenschaber: Auch die Zunge kann man von Belägen reinigen. Auch dort können Bakterien auftreten, die für Mundgeruch sorgen. Ob Sie für diese Reinigung eine weiche Zahnbürste oder einen Schaber verwenden, ist Geschmackssache.
    • Kaugummis: Zahnpflegekaugummis enthalten Wirkstoffe, die die Zähne mineralisieren, Bakterien abtöten und Karies hemmen sollen. Sie ersetzen nicht die Zahnpflege, können aber hilfreich sein, wenn man sich über einen längeren Zeitraum einmal nicht die Zähne putzen kann⁸,⁹.
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Zähne putzen mit Salz, Kokosöl oder Natron?

  • Zähne mit Salz zu putzen, soll eine aufhellende Wirkung haben. Aufgrund seiner desinfizierenden Wirkung kann es Bakterien abtöten, die Zähne aufhellen tut es jedoch nicht. Und die Salzkristalle können den Zahnschmelz abschleifen.
  • Natron kann die Zähne tatsächlich aufhellen. Langfristig angewendet schädigt es jedoch die Zähne, weil es - genau wie Salz - den Zahnschmelz angreift.
  • Kokosöl enthält eine mittelkettige Fettsäure, die sogenannte Laurinsäure. Diese wirkt gegen Bakterien und ist entzündungshemmend. Bei regelmäßiger Anwendung soll Kokosöl auch eine leicht aufhellende Wirkung haben. Zahnärzt*innen empfehlen trotz der positiven Eigenschaften des Öls, dieses nur zusätzlich zur Zahnpasta zu verwenden⁷.
Diese Methoden sollten nicht ohne Rücksprache mit einem*einer Ärzt*in ausprobiert werden. 
Bitte beachten Sie:
Die Inhalte dieses Artikels sollen allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.

Literaturangaben

  1. my life: Zähne putzen - so geht es richtig; Februar 2021. URL: https://www.mylife.de/zahnpflege/zaehne-putzen/; zuletzt aufgerufen am 17.06.2022.
  2. Dentaly: Richtig Zähne putzen: Eine Schritt für Schritt Anleitung. URL: https://www.dentaly.org/de/zahnpflege/richtig-zaehne-putzen/; zuletzt aufgerufen am 17.06.2022.
  3. Denta-Expert: Richtig Zähne putzen 2022. URL: https://www.denta-expert.de/richtig-zaehne-putzen.html; zuletzt aufgerufen am 20.06.2022.
  4. Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung: Zähne putzen - rundum sauber. URL: https://www.kzbv.de/zaehneputzen-rundum-sauber.54.de.html#, zuletzt aufgerufen am 20.06.2022.
  5. DA direkt: Richtig Zähne putzen: Tipps für ihre tägliche Mundhygiene. URL: https://www.da-direkt.de/zahnzusatzversicherung/ratgeber/richtig-zaehne-putzen; zuletzt aufgerufen am 20.06.2022.
  6. my life: Zahnpasta: welche ist die Beste, Februar 2021. URL: https://www.mylife.de/zahnpflege/zahnpasta/ zuletzt aufgerufen am 20.06.2022.
  7. Dentalwissen Tobias Mikula: Zähneputzen mit Kokosöl - bringt es weiße und gesunde Zähne; Februar 2022. URL: https://dentalwissen.com/zaehneputzen-mit-kokosoel/, zuletzt aufgerufen am 28.06.2022. 
  8. Dr Gal: Zahnpflege de luxe: Was nützen Zahnseide, Mundwasser und Co? URL: https://www.drgal.de/zahnpflege-zahnseide-mundwasser/, zuletzt aufgerufen am 20.06.2022.
  9. Dentolo: Das Zahnpflegekaugummi: So gut ist es wirklich? Januar 2022. URL: https://www.dentolo.de/ratgeber/zahnpflegekaugummi/; zuletzt aufgerufen am 20.06.2022.