Keine Angst vor der Menopause
Inhalte im Überblick
- Die Menopause bezeichnet die letzte Menstruation einer Frau.
- Die Menopause tritt ein, wenn das natürliche Kontingent an Eizellen im weiblichen Körper erschöpft ist.
- Das Einsetzen der Menopause und auch die Dauer der Wechseljahre ist sehr variabel.
- Der Zeitpunkt des Eintritts der Menopause kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden.
- Zu den Symptomen gehören Hitzewallungen, Schlafstörungen, Depressionen, Gelenkschmerzen sowie trockene Schleimhäute und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
- Es gibt sehr unterschiedliche Möglichkeiten, die Beschwerden in dieser Zeit zu lindern.
Was versteht man unter Menopause?
Als Menopause, oft auch fälschlicherweise Wechseljahre genannt, bezeichnet man die letzte Menstruation einer Frau. Das heißt, dass sie ab diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Lage ist, schwanger zu werden. Daher definiert die Menopause einen fest umrissenen Zeitpunkt. Der Lebensabschnitt kurz vor und kurz nach der Menopause wird Perimenopause genannt. Erst 12 Monate nach der letzten Blutung kann sicher gesagt werden, dass es sich auch wirklich um die letzte Blutung gehandelt hat. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Postmenopause und die hormonelle Umstellung des Körpers ist vorbei.¹
Wie kommt es zur Menopause?
In den Eibläschen (Follikeln) werden bei geschlechtsreifen Frauen Östrogene und Progesteron gebildet. Östrogen wird für die Fruchtbarkeit und Geschlechtsentwicklung benötigt, Progesteron bereitet die Schleimhaut der Gebärmutter auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor. Da die Anzahl der Follikel jedoch begrenzt ist, sind die Eibläschen irgendwann aufgebraucht. In der Folge stellt der Körper ab diesem Zeitpunkt allmählich die Hormonproduktion ein.²
Ab welchem Alter tritt sie ein?
Das Einsetzen der Menopause und auch die Dauer der Wechseljahre ist sehr variabel. Bei einem großen Teil der Frauen tritt die Menopause allerdings im Alter von 51 bis 52 Jahren ein. Etwa 1 % der Frauen erreichen die Menopause jedoch schon vor dem 40. Lebensjahr. Bei jeder 1000. Frau kommt es sogar schon zu einer letzten Blutung (also zur Menopause) vor dem 30. Lebensjahr. In beiden Fällen bezeichnet der*die Ärzt*in dies als vorzeitige Menopause. Diabetes und Rauchen sowie chronische Erkrankungen können den Eintritt der Menopause beeinflussen, dadurch kann sie bis zu zwei Jahre früher einsetzen. Interessant ist, dass die Menopause bei Mutter und Tochter oft in einem ähnlichen Alter eintritt.¹
Der Übergang in die Menopause (Perimenopause)
Als Perimenopause wird der Übergang in die Menopause bezeichnet. Dieser Zeitraum umfasst die Jahre vor und das Jahr nach der letzten Blutung. In dieser Zeit treten starke Schwankungen im Östrogen- und Progesteronspiegel auf. Diese Schwankungen sind der Grund für die Symptome und Veränderungen, die viele Frauen während der Wechseljahre spüren.³
Wie viele Jahre die Perimenopause vor der letzten Blutung dauert, ist schwer zu sagen. Der Zeitraum kann sehr kurz sein (einige Monate), er kann jedoch auch bis zu 8 Jahre betragen. Im Durchschnitt dauert die Perimenopause etwa 4 bis 5 Jahre.³
Gibt es Faktoren, die den Eintritt der Menopause beeinflussen?
Der Eintritt der Menopause ist zu 40 bis 85 % genetisch bedingt. Häufig tritt die Menopause bei Mutter und Tochter im gleichen Alter ein. Grundsätzlich tritt die Menopause ein, wenn die Frau ihren Vorrat an Eizellen aufgebraucht hat, der bereits während der Embryonalentwicklung angelegt wird.
Rauchen kann den Eintritt der Menopause um mehrere Jahre vorverlegen. Aber auch Frauen, die eine Operation im Bereich der Eierstöcke oder der Gebärmutter hatten, kommen häufig früher in die Wechseljahre. Eine Chemo- oder Strahlentherapie zur Behandlung einer Krebserkrankung kann die Eierstöcke dauerhaft schädigen und zu einem Ausfall der Eierstockfunktion führen. In diesem Fall wird von „vorzeitigen Wechseljahren“ (Klimakterium praecox) gesprochen.
Auch Autoimmunerkrankungen (hierbei produziert der Körper anormale Antikörper, die die Gewebe des Körpers, einschließlich der Eierstöcke angreifen) oder Virusinfektionen wie Mumps sowie Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes können die Ursache dafür sein, dass Frauen frühzeitig in die Wechseljahre kommen.¹,⁴
Menopause und Symptome
Die meisten Frauen leiden in den Wechseljahren vor allem unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Die Periode beginnt, unregelmäßig aufzutreten. Als weitere Symptome können auftreten:
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Trockenheit der Schleimhäute
- Depressionen und Gelenkschmerzen
Häufig sind die Beschwerden so stark, dass sich die Betroffenen in ihrem normalen Tagesablauf beeinträchtigt fühlen. Zumeist setzen diese Beschwerden schon einige Jahre vor der Menopause ein. In einer Studie stellten amerikanische Forscher*innen eine durchschnittliche Dauer von 7,4 Jahren fest⁶. Als Faustregel gilt: Je früher die Symptome einsetzen, desto länger bleiben sie meistens bestehen.⁵,⁶
Was tun bei Wechseljahresbeschwerden?
Änderungen beim Lebensstil: Grundsätzlich ist eine ausgewogene Ernährung – d. h. Lebensmittel aus verschiedenen Gruppen zu sich zu nehmen – gut für Wohlbefinden und Fitness. Mit steigendem Alter ändert sich die Körperzusammensetzung: Die Fettmasse nimmt zu, Wassergehalt und Muskelmasse nehmen ab. Dies führt zu einem geringeren Energiebedarf. Die Auswahl nährstoffhaltiger aber kalorienarmer Lebensmittel ist daher zu empfehlen. Rauchen und Alkohol können die Symptome verstärken, daher lieber vermeiden. Außerdem kann regelmäßige Bewegung das Wohlbefinden verbessern.
Hormonersatztherapie: Wenn Symptome so stark sind, dass sie die Lebensqualität beeinträchtigen, kann eine Hormonbehandlung in Frage kommen. Über die Vor- und Nachteile klärt der*die Ärzt*in auf.
Pflanzliche Präparate: Als wirksam gegen Wechseljahresbeschwerden werden in der Literatur z.B. die Inhaltsstoffe folgender Pflanzen beschrieben: Traubensilberkerze, Granatapfel, Salbei, Baldrian, Johanniskraut, Mönchspfeffer⁷. Auch die Einnahme dieser Präparate sollte mit einem*einer Ärzt*in besprochen werden.
Alternative Behandlungsmethoden: Manche Frauen empfinden Atemtraining, Meditation, Yoga und Tai Chi als hilfreich. Auch alternativmedizinische Methoden wie Akupunktur, Fußreflexzonenmassage und Chiropraktik werden zur Linderung der Beschwerden angeboten. Beweise für deren Wirksamkeit (z.B. aus klinischen Untersuchungen) gibt es bislang nicht.⁷,⁸
Wann benötige ich ärztlichen Rat?
Die Wechseljahre sind keine Krankheit. Auch ohne Behandlung lassen Hitzewallungen und Schweißausbrüche bei fast allen Frauen mit der Zeit nach und gehen schließlich von selbst wieder weg. Depressionen und Schlafstörungen können jedoch sehr belastend sein und die Lebensqualität vermindern. Viele Betroffene fragen sich dann in solchen Momenten, ob ein Gang zum Arzt oder zur Ärztin notwendig und sinnvoll ist. Grundsätzlich gilt: Sind die Beschwerden stark ausgeprägt und wirken sich negativ auf das normale Leben aus, ist ein Besuch bei einem*einer Ärzt*in auf alle Fälle zu empfehlen.³,⁸
Die Inhalte dieses Artikels sollen allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Literaturangaben
- Deutsche Menopause Gesellschaft: Menopause; November 2019. URL:Menopause – Menopause Gesellschaft (menopause-gesellschaft.de); zuletzt aufgerufen am 06.07.2022.
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Wechseljahre: Veränderungen; November 2020. URL:Wechseljahre: Veränderungen (gesundheit.gv.at); zuletzt aufgerufen am 06.07.2022.
- Clue: Alles über die Menopause und die Perimenopause; September 2019. URL:Alles über die Menopause und die Perimenopause (helloclue.com); zuletzt aufgerufen am 06.07.2022.
- MSD Manual: Vorzeitige Menopause; Februar 2021. URL:Vorzeitige Menopause (msdmanuals.com); zuletzt aufgerufen am 06.07.2022.
- MSD Manual: Kurzinformationen Wechseljahre; März 2021. URL:Kurzinformationen Wechseljahre (msdmanuals.com); zuletzt aufgerufen am 06.07.2022.
- PraxisVita: Wechseljahre: Wie lange müssen Frauen leiden? November 2018. URL:Wechseljahre: Wie lange müssen Frauen leiden? (praxisvita.de); zuletzt aufgerufen am 06.07.2022.
- BZgA: Linderung von Wechseljahresbeschwerden; April 2021. URL:Linderung von Wechseljahresbeschwerden (frauengesundheitsportal.de); zuletzt aufgerufen am 06.07.2022.
- Gesundheitsinformation: Wechseljahresbeschwerden selbst lindern; Juni 2020. URL:Wechseljahresbeschwerden selbst lindern (gesundheitsinformation.de); zuletzt aufgerufen am 06.07.2022.
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